Die Ausleitungsverfahren gehören zu den ältesten Behandlungsverfahren überhaupt. In allen Volksheilkunden kennt man die eine oder andere Form der Aus- und Ableitungsverfahren. Diese Jahrtausende alten Erkenntnisse hat Paracelsus in seinem wichtigsten Lehrsatz zusammengefaßt: "Wo die Natur einen Schmerz erzeugt, dort will sie schädliche Stoffe ausleeren. Und wo sie dies nicht selbst fertig bringt, dort mach' ein Loch in die Haut und lasse die schädlichen Stoffe heraus."Dieser Lehrsatz führt bereits zu den hauptsächlichen Behandlungsorten: Man leitet dort aus, wo der Organismus etwas angestaut hat. Dies führt meist zu einer sofortigen, wohltuenden Besserung der Beschwerden. Leitet man häufig genug aus, werden die Beschwerden verschwinden.
Unter Ableitung versteht man die Entlastung eines Staugebietes im Organismus und die Ausscheidung der im Stau angesammelten Schlackenstoffe über das Blut durch ein Ausscheidungsorgan. Ausleitung ist die Entstauung eines Staugebietes mit der Ausscheidung der vorhandenen Schlackenstoffe am entsprechenden Ort nach draußen. Verfahren versuchen, den Organismus so zu entlasten, daß Funktionsstörungen aufgehoben werden und der Stoffwechsel wieder optimal funktionieren kann.
Zwar wird von den Ausleitungsverfahren häufig als von einem unspezifischen Reizverfahren gesprochen. Trotzdem sind es gerade die Ausleitungsverfahren, die im eigentlichen Sinne ursächlich wirken und deswegen besonders geeignet sind, Linderung und Heilung herbeizuführen. Auch derjenige Behandler, der sich der "feinsinnigeren" Behandlungsmethoden bedient, wird um eine Ausleitung, zumindest als Basis- oder Zusatztherapie, nicht herumkommen.
Einige Ausleitungsverfahren: Aderlaß, Baunscheidtieren, Blutegelbehandlung, Brechverfahren, Cantharidenpflaster, Schröpfen Weitere Infos erhalten Sie über www.naturheilkundelexikon.de/Ausleitungsverfahren.htm. Auch dieser Text wurde diesen Seiten entnommen.
Methoden der Ausleitungsverfahren:
Blutegeltherapie
Die Blutegeltherapie ist ein jahrtausende altes Heilverfahren. Der Blutegel wird eingesetzt bei Problemstellungen wie Krampfadern, Besenreisern, Venenleiden, Arthrose oder Tinnitus. Die Blutegel werden entweder mit der Hand oder einem Likörglas aufgesetzt und mit einem Holzspachtel an die konkrete Beschwerdestelle angesetzt. Der Blutegel saugt bei der Blutegeltherapie ca. 30 Minuten. Am Ende des Saugens fällt der Blutegel von alleine ab. Infos und Therapeuten
Schröpfen
Schröpfen ist eine mehr als 5000 Jahre alte Therapieform. Mit Hilfe von Schröpfköpfen werden an bestimmten Körperzonen positive Reize durch Unterdruck gesetzt. Dadurch werden die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert und eine Umstimmung erreicht. Hierbei werden die reflektorischen Beziehungen zwischen Hautzonen und Organen genutzt (Headsche Zonen) und so regulierende Reize gesetzt. Eine Sonderform ist die Schröpfmassage, bei der die gesetzten Schröpfköpfe über die gut geölte Haut bewegt werden. Das Schröpfen ist eine eigenständige Therapieform, die sich aber gut mit anderen Therapien wie z.B. Dorn/Breuß kombinieren läßt. Absolute Kontraindikation sind Erkrankungen mit Blutungsneigung und akute Entzündungen des betreffenden Hautgebietes.
Amalgam-Ausleitung
Der Zahnfüllstoff Amalgam besteht zu 50 % aus Quecksilber, einem hochtoxischen Schwermetall, und aus Silber, Zinn, Zink, Kupfer. Das Metall korridiert, d.h. das Quecksilber löst sich aus der Füllung bei jedem Kauen - auch Kaugummi, Trinken von Heissem und Saurem. Wenn die Testung ergeben hat, dass vorliegende Symptome vom Amalgam herrühren können, sollten die Amalgam-Füllungen vom Zahnarzt entfernt und ersetzt werden. Anschließend wird verschiedenen Ausleitungsverfahren das Amalgam aus dem Körper ausgeleitet.
Baunscheidt-Behandlung
Mittels eines sogenannten "Baunscheidt-Geräts" wird die Haut minimal perforiert. Dies ist nicht schmerzhaft, sondern eher angenehm. Anschließend wird eine spezielle Mixtur, das Baunscheidtöl, auf die Haut aufgebracht. Dieses Öl bewirkt eine angenehme Erwärmung der Haut. Die Haut rötet sich und es bilden sich Hautquaddeln. Diese Reaktionen führen zu einer Entgiftung und Entschlackung sowie einer Tiefendurchblutung des Bindegewebes.
Vitamin C-Hochdosistherapie
Der Körper mit seinen Entgiftungsorganen benötigt Unterstützung zur Ausleitung von Chemotherapeutika nach einer Chemotherapie. Damit diese gebunden und ausgeschieden werden können, braucht es Substanzen, die in der Lage sind Zellreparaturvorgänge in Gang zu setzen, Gifte zu binden, das Immunsystem zu unterstützen und die Ausscheidungsvorgänge anzuregen. Um krebserregende Stoffe auszuscheiden oder zu eliminieren bedarf es einer Megadosis Vitamin C und einer Unterstützung der Ausscheidungsorgane wie Darm, Leber, Nieren und Haut. Die Aufnahmefähigkeit des Darmes für Vitamin C ist begrenzt. Bei Überdosierung reagiert der Darm mit Diarrhoe, welche sich nach Absetzen von Vitamin C sofort wieder verabschiedet. Megadosen Vitamin C werden aus diesem Grund intravenös gegeben.
Text: Katin Reger.