Die Blutegeltherapie ist eine alternative Therapieform, die auf der Anwendung von medizinischen Blutegeln basiert. Blutegel sind kleine Würmer, die sich von Blut ernähren und dabei spezielle Enzyme abgeben, die entzündungshemmend, schmerzlindernd und gerinnungshemmend wirken.
In der Blutegeltherapie werden die medizinischen Blutegel an bestimmten Stellen am Körper des Patienten platziert, um gezielt auf Beschwerden wie z.B. Schmerzen, Entzündungen oder Durchblutungsstörungen einzuwirken. Die Blutegel setzen dabei ihre Enzyme in das Blut des Patienten frei, um eine gezielte therapeutische Wirkung zu erzielen.
Während der Blutegeltherapie wird der Patient eng von einem Therapeuten betreut, der die Blutegel ansetzt und den Verlauf der Therapie überwacht. Die Blutegel bleiben in der Regel zwischen 30 Minuten und 2 Stunden am Körper des Patienten.
Die Blutegeltherapie kann bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt werden, wie z.B. Arthrose, Krampfadern, Migräne oder Entzündungen. Es gibt jedoch auch Kontraindikationen, bei denen die Blutegeltherapie nicht eingesetzt werden sollte, wie z.B. bei Blutgerinnungsstörungen oder bestimmten Hauterkrankungen.
Quelle: Michalsen, A., & Roth, M. (2018). Blutegeltherapie. In Alternativmedizin (pp. 1-7). Springer
Häufig gestellte Fragen und Antworten zur Blutegeltherapie:
1. Wie funktioniert die Blutegeltherapie?
Die Blutegeltherapie basiert auf der Anwendung von medizinischen Blutegeln, die spezielle Enzyme abgeben, die entzündungshemmend, schmerzlindernd und gerinnungshemmend wirken. Die Blutegel werden an bestimmten Stellen am Körper des Patienten platziert, um gezielt auf Beschwerden wie z.B. Schmerzen, Entzündungen oder Durchblutungsstörungen einzuwirken.
2. Tut die Blutegeltherapie weh?
Die Blutegeltherapie ist in der Regel schmerzfrei, da die Blutegel beim Ansetzen eine betäubende Wirkung haben. Einige Patienten berichten jedoch von einem leichten Ziehen oder Stechen während der Anwendung.
3. Wie lange dauert eine Blutegeltherapie-Sitzung?
Die Dauer einer Blutegeltherapie-Sitzung kann je nach individuellen Bedürfnissen und Beschwerden des Patienten variieren. In der Regel dauert eine Sitzung jedoch zwischen 30 Minuten und 2 Stunden.
4. Gibt es Nebenwirkungen bei der Blutegeltherapie?
In der Regel gibt es keine schwerwiegenden Nebenwirkungen bei der Blutegeltherapie. Es kann jedoch zu leichten Schmerzen, Blutungen oder Schwellungen an der Bissstelle kommen.
Expertenhinweis von praktizierenden Therapeuten*innen
Die Blutegeltherapie ist ein jahrtausende altes Heilverfahren. Der Blutegel wird eingesetzt bei Problemstellungen wie Krampfadern, Besenreisern, Venenleiden, Arthrose oder Tinnitus. Die ersten Aufzeichnungen über den Einsatz von Blutegel für die Blutegeltherapie findet man bereits im zweiten Jahrhundert vor Christi. Nachdem die Blutegeltherapie im letzten Jahrhundert nur selten zum Einsatz kam, erlebt sie in den letzten Jahren wieder eine Renaissance in der modernen Medizin. Immer häufiger werden die positiven Eigenschaften des "Hirudo medicinalis" alias Blutegel wieder zum Einsatz gebracht.
Neben den klassischen Einsatzbereichen wie Krampfadern, Besenreisern, Venenleiden, Arthrose oder Tinnitus wird heute die Blutegeltherapie auch in der modernen rekonstruktiven Implantationstherapie verwendet, indem mit Hilfe des Blutegels z.B. die Durchblutung eines reimplantierten Fingers wieder hergestellt wird. Die Blutegel werden entweder mit der Hand oder einem Likörglas aufgesetzt und mit einem Holzspachtel an die konkrete Beschwerdestelle angesetzt. Der Blutegel saugt bei der Blutegeltherapie ca. 30 Minuten. Am Ende des Saugens fällt der Blutegel von alleine ab.
Bei einer Behandlung mit 8 Blutegel liegt der Blutverlust für den Patienten inklusive dem Nachbluten bei ca 200 bis 350 ml Blut. Der Biss eines Blutegels wird von den Patienten empfunden wie Brennesseln oder Mückenstiche. Der Biss des Blutegels ist somit nicht schmerzhaft. Durch die histamin-ähnlichen Substanzen kann es im Verlauf der Behandlung zu einem leichten Jucken, ähnlich wie bei einem Insektenstich kommen. Wir empfehlen Ihnen die Blutegeltherapie ausschließlich nur mit einem geschulten Therapeuten / Arzt durchzuführen. Von einer "Selbstbehandlung" raten wir gänzlich ab. (www.blutegel.org, www.blutegel.de)