Kinder-Osteopathie
Die Osteopathie ist eine ganzheitliche, manuelle Behandlungs-Methode, die im 19. Jahrhundert von dem amerikanischen Arzt A. T. Still (1828 - 1917) entwickelt wurde. Nach Stills Motto, "Leben ist Bewegung" ,herrscht in unserem Körper ein ständiger Fluss und Austausch: das Pulsieren des Blutes, die Strömung der Körperflüssigkeiten, die rhythmische Atmung und die Mobilität von Gelenken, Muskulatur und Bindegewebe. Wenn unser Körper nicht mehr in der Lage ist, sich selbst zu regulieren, treten Funktionsstörungen auf. Osteopathie regt durch ein breit gefächertes Spektrum aus manuellen Techniken die Selbstheilungskräfte des Körpers an. Ziel hierbei ist: Blut und Lymphe können wieder ungestört fließen, die Nährstoffversorgung von Gewebe und Organen wird verbessert und Stoffwechselprodukte fließen besser ab.
Kinder-Osteopathie
Für das Neugeborene stellt die Geburt eine extreme Belastung darf. Der Körper des Kindes wird dabei hohen physikalischen Kräften ausgesetzt. .....Immerhin drückt die Gebärmutter den Schädel des Kindes um bis zu zwei Zentimeter im Durchmesser kegelförmig zusammen. Der Widerstand des Dammes bei der Drehung in der Beckenhöhle lässt einzelne Schädelknochen übereinander schieben. So können an den Stellen, an denen die Hirnhaut locker sitzt, begrenzt Blutergüsse entstehen. Die Geburt des Kopfes durch den engen Beckenausgang kann die Knochen der Schädelbasis und mit ihnen die dazwischen liegenden zahlreichen Durchgänge für Blut- und Nervenbahnen zusammenstauchen.
Kehren die Knochen der Schädelbasis danach nicht in ihre ursprüngliche Lage zurück, bleiben oft auch die Blut- und Nervenbahnen in ihrer Funktion beeinträchtigt. Die nach dem Kopf austretenden Schultern können zu extremen Drehungen oder Neigungen des Halses führen, mit Auswirkungen auf Halswirbel, Muskeln und Faszien. ... Bei den sogenannten Schrei- und Spuckkindern lassen sich diese - wie oben erwähnte - Asymmetrien des Schädels oder des oberen Halswirbelbereichs entdecken oder es können beidseitige Kompressionen der Schädelknochen bzw. der oberen Kopfgelenke festgestellt werden.
Der Schädel von Kleinkindern läßt sich osteopathisch sehr gut behandeln, da die Knochen noch sehr weich sind und teilweise noch aufeinander zuwachsen müssen. Bei Schrei- und Spuckkindern wird der Osteopath die genannten Asymmetrien und Kompressionen behandeln. Da diese Auswirkungen auf das Nervensystem, Dura mater, Becken und Magen-Darm-Trakt haben, wird der Osteopath auch diese Bereiche untersuchen und gegebenenfalls therapieren.
Text: Dahlia Abramovic, Therapeutisches Zentrum Helmstadt