Holotropes Atmen
In den 60er Jahren begann der Psychiater Stanislav Grof mit der Forschung psychoaktiver Substanzen und deren Wirkungen in Psychiatrie und Psychologie. In Anlehnung an die transpersonale Psychologie entwickelte er im Laufe der Zeit mit seiner Frau Christina Grof eine Methode der intensiven Atemarbeit, bei dem Patienten ihr Geburtserlebnis wiedererleben können. Das Holotrope Atmen ist eine Synthese aus alten, spirituellen, schamanistischen Techniken und dem Wissen aus moderner Bewusstseinsforschung. In der intensiven Atemarbeit werden keine pharmakologischen Medikamente eingesetzt, um psychedelische ( veränderte und erweiterte) Bewusstseinszustände hervorzurufen. Verdrängte traumatische Erlebnisse treten durch die bloße Lösung von Atemblockaden auf. Bei der Atemarbeit hyperventiliert der Klient, d. h. er kann in außergewöhnliche Bewusstseinszustände geraten, welche die Erinnerungen an das Trauma der Geburt ganzheitlich auslösen kann. Grof beschreibt dabei vier Phasen der physiologischen Geburt und seine psychischen Auswirkungen auf das gerade zur Welt kommende Kind. Der Übergang von der Welt des Mutterleibes in die "äußere" Welt ist ein folgenschwerer Übergang für jeden Geborenen.
Das unterschiedliche Erleben der Geburtsphasen in seiner Hefigkeit und Erschwernis hat prägenden Einfluss auf das Leben, das Heranwachsen und Gedeihen des Menschen. Die weitere Entwicklung des Menschen ist bestimmt durch das jeweilige Geburtstrauma. Ein Zusammenhang zwischen der Intensität der Geburtserlebnisse und der weiteren Entwicklung des Menschen wird deutlich. Das holotrope Atmen kann ein Wiedererleben des Geburtstraumas hervorbringen und damit verbundene körperlich - psychische Blockaden auflösen. Weiterhin kann die Atemreise auch zu transpersonalen Erfahrungen führen. Dazu zählt man Erlebnisse mit dem Archetypen, Out-of-Body-Experience, Re-Inkarnationserlebnisse und ekstatische, mystische Inhalte. Der Prozess wird unterstützt durch evokative Musik, Körperarbeit mit Mandala Malen, sowie integrierende Gespräche.