Faszientherapie


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Organe, Blutgefäße, Nervenfasern, Muskeln - alles, was im Körper eine Form hat, ist von Fasziengewebe geformt, umhüllt und durchzogen.
Die bindegewebigen Faszien des Stütz- und Bewegungssystems bilden, umschließen und durchdringen Muskeln, Sehnen und Sehnenscheiden, Bänder, Knorpel, Bandscheiben, Gelenkkapseln und Knochen. Als körperweites Netzwerk übertragen sie Zugspannungen in alle Winkel des Körpers und formen so auch unsere Haltungs- und Bewegungsmuster. Die zäh-elastischen Faszienfasern geben allen Strukturen des Körpers Festigkeit und Beweglichkeit zugleich - sie gewährleisten flexiblen Halt und stabile Dynamik.
Verletzungen, Unfälle, aber auch äußere und innerliche (geistig-emotionale) Alltagsbelastungen und -überlastungen können Struktur und Funktion der Faszien beeinträchtigen. Häufige Folgen sind Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Missempfindungen wie Taubheit, Kribbeln oder Juckreiz, Verlust an Kraft und Belastbarkeit.
Die Faszientherapie löst mit manuellen Techniken Verformungen und Verfestigungen des Fasziengewebes und Verklebungen von Faszienfasern untereinander oder mit umliegendem Gewebe. Dabei wird mit Hilfe von Dehnungs- und Drucktechniken die natürliche Struktur und Funktion der Faszien wieder hergestellt. Behandelt werden alle Faszienschichten von der Oberflächenfaszie direkt unter der Haut bis in tiefste Ebenen des Gewebes.
Beweglichkeit und Belastbarkeit werden so verbessert, Schmerzen in allen Bereichen des Bewegungssystems gelindert oder gelöst, die Entschlackung des Gewebes wird angeregt, Stoffwechsel und Immunsystem werden günstig reguliert, die bewusste und unbewusste körperliche Eigenwahrnehmung wird gestärkt, der aufrechte Gang durchs Leben fällt wieder leichter.
 

Eine besondere Therapieform ist die Typaldos-Methode nach dem Fasziendistorsionsmodell (FDM) von Dr. Stephen Typaldos

Der US-amerikanische Arzt und Osteopath Dr. Stephen Typaldos (1957-2006) entwickelte in seiner Tätigkeit als Notfallmediziner ab 1991 ein eigenständiges, vollkommen neues Diagnose- und Behandlungsmodell vor allem zur Schmerztherapie.
Verformungen, Verdrehungen, Verletzungen (Distorsionen) und Verklebungen (Adhäsionen) des Fasziengewebes als Ursache von Schmerzen und Bewegungseinschränkungen werden nach dem Fasziendistorsionsmodell vor allem anhand der Schmerzgestik und -beschreibung des Patienten diagnostiziert und mit den Techniken der Typaldos-Methode sofort manuell lösend behandelt. Diese intensiven Dehnungs-, Druck- und Bewegungstechniken führen meist unmittelbar zur Linderung von Schmerzen und zu besserer Beweglichkeit und Belastbarkeit.
Welche Grifftechniken der Typaldos-Methode in welcher Abfolge anzuwenden sind, entscheidet der FDM-Therapeut vorrangig nach der Körpersprache des Patienten bei Diagnosestellung und während der Behandlung.
Die weltweit einheitlich zu beobachtende Schmerzgestik bestimmt die Therapie. Damit leitet der Patient die Behandlung selbst, Sein - auch unbewusstes - Wissen um seine Probleme gibt dem Behandler entscheidende Hinweise zur Lösung und führt unmittelbar zur Diagnose einer oder mehrerer von sechs möglichen Arten von Distorsionen im Fasziengewebe und damit logisch zur adäquaten, effektiven Behandlung.


Wir bedanken uns für den Text bei Christoph Güdelhöfer (Heilpraktiker)
 

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