Anthroposophische Medizin


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Der kranke Mensch spürt mitunter einen unbestimmten Mangel und sagt mit Recht: mir "fehlt" etwas. Der Arzt/Behandler dagegen stellt den umgekehrten Tatbestand fest: er findet etwas und sagt, der Patient "hat" etwas, eine Infektion, ein Magengeschwür, eine Neurose usw. Beide Wege, das subjektive Empfinden des Patienten und der objektive Befund, sind jedoch gleichberechtigt; sie können sich nicht gegenseitig ersetzen, sondern sollten sich ergänzen. In der Anthroposophie (Weisheit vom Menschen) wird der Mensch als sich immer weiter entwickelndes Wesen betrachtet und im Zusammenhang mit allen uns umgebenden Naturreichen. Als Mensch ist er Teil aller "Welten", mit Körper, Seele und Geist. Als einziges Wesen auf der Erde, das aufrecht geht und einen freien Willen hat, muss er außerdem umgehen lernen mit Schwerkraft und Aufrichtekräften, Irrtum und Wahrheit.

 

Erkrankungen sind oft Chancen, Neues zu lernen, Erfahrungen und Entwicklungsschritte zu machen. Es geht darum, immer wieder ein neues Gleichgewicht zu finden, nicht in einem "stabilen" Zustand zu erstarren. Als Heilmittel der anthroposophisch erweiterten Medizin werden aus den uns umgebenden Naturreichen Mineralien, Pflanzen und Tiere genommen. In den oft speziell homöopathisch zubereiteten Medikamenten wirken nicht die Substanzen sondern die "Informationen" oder Bilder als Anregung und Vorbild für den Organismus. Begründer der Anthroposophie ist Rudolf Steiner (1861-1925), der u. a. Anfang des 20. Jahrhunderts die Grundlagen für die Waldorfschulen und die biologisch-dynamische Landwirtschaft legte. Ab ca. 1920 entwickelte er auf Anfragen von Ärzten mit ihnen zusammen die anthroposophisch erweiterte Medizin. Inzwischen gibt es anthroposophisch orientierte Kliniken, Sanatorien und Praxen in der ganzen Welt.

(Wir bedanken uns bei Hilde Bootsmann für diesen Text)

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